VolmerVision

Tipps und Tricks für Hobbyfotografen

Tests und Kaufempfehlungen

Seit über 30 Jahren bin ich Berufsfotograf. Oft werde ich von Freunden oder Bekannten zum Thema Fotografie befragt.

Da tauchen dann Fragen auf wie z.B.:

"Warum sind meine Fotos nicht richtig scharf?"

oder

"Warum sind meine Bilder so dunkel?"

Einige dieser Fragen möchte ich  hier beantworten. Außerdem ist eine kleine Videoreihe zu den Grundlagen der Fotografie geplant.

Der Markt für Fotoprodukte ist groß und unübersichtlich.

Nicht immer halten die Hersteller ihre Werbeversprechen. Viele Billigprodukte sind einfach unbrauchbar. Was habe ich von einem Billigstativ, dass sich nicht richtig feststellen lässt, oder das beim Ausfahren für blutige Finger sorgt?

Ich werde versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen, und besonders gelungene Produkte empfehlen.

Was für eine Kamera soll ich mir kaufen?

Der Einsatzzweck und der Geldbeutel

Diese Frage wird mir sehr oft gestellt, aber sie lässt sich nicht so ohne Weiteres beantworten.

Das ist so, als wenn man fragt:"Was für ein Auto soll ich mir kaufen?" Fahren Sie nur gelegentlich zum Supermarkt, dann reicht sicherlich ein Kleinwagen. Für die Urlaubsfahrten einer Großfamilie wäre das die falsche Wahl.

So verhält es sich auch mit einer Fotoausrüstung.

 

 

Wollen Sie nur ab und zu ein Selfie fürs Internet machen, dann brauchen Sie keine DSLR-Ausrüstung für ein paar tausend Euro, dann reicht auch ein IPhone.

Wollen Sie anspruchsvoll fotografieren, z.B eine Hochzeit, dann sollten Sie sich für eine DSLR Kamera mit Wechselobjektiven, Stativ und Blitzgerät entscheiden, sofern Ihr Geldbeutel das zulässt.

Es macht auch keinen Sinn eine teure DSLR Kamera zu kaufen, und dann an der Optik zu sparen. Ein Objektiv mit guten Abbildungsleistungen ist ebenso wichtig für die technische Qualität der Aufnahmen wie der Kamera Body.

Oder wollen Sie im Urlaub ein paar Erinnerungsfotos knipsen?

Dann reicht bestimmt auch eine Kompaktkamera.

Ohne Fleiß kein Preis

Kameratypen

Jetzt wird es etwas trocken, aber ich werde mich bemühen mit wenigen Worten die Unterschiede der verschiedenen Kameratypen zu erklären und die Vor- und Nachteile aufzuführen.

Ein Versprechen kann ich Ihnen machen, haben Sie die Grundlagen der Fotografie verstanden, machen Sie garantiert bessere Fotos.

 

Die gebräuchlichsten Kamertypen sind die Kompaktkameras und die DSLR-Kameras.

Dazwischen sind die sogenannten Bridge-Kameras angesiedelt, die aber die wesentlichen Vorteile der anderen Kameratypen nur eingeschränkt aufweisen können und damit einen Kompromiss darstellen. Ihr Marktanteil liegt nur bei ca. 10 %, weshalb ich auf sie nicht weiter eingehen werde.

Stattdessen habe ich die Action Cams in meine Liste aufgenommen, da sie unglaublich viel Spass machen können.

Die meisten Kompakt- und DSLR Kameras sind in erster Linie Fotoapparate, die auch Videos aufzeichnen können. Ohne spezielles Zubehör ist das nicht immer einfach, und besonders die Tonaufnahme ist ein Schwachpunkt.

 

Die Unterschiede

Sony RX100
Sony RX100
Sony RX100

Kompaktkameras

Sie sind klein, leicht und handlich, und passen in fast jede Jacken- oder Handtasche. Das macht sie zu idealen täglichen Begleitern. Die beste und teuerste Kamera taugt nichts, wenn sie zu Hause im Schrank liegt, wenn Sie sie brauchen.

Kompaktkameras zeichnen sich durch eine einfache Bedienung aus, bieten aber meist weniger Einstellmöglichkeiten.

Viele verfügen über ein Display, das man klappen und schwenken kann. Das ist hilfreich, wenn man die Kamera über Kopf hält, oder Fotos aus der Froschperspektive machen will.

Für Aufnahmen im Freien ist es wichtig, dass das Bild im Display hell genug ist.

Es ist ein Zoomobjektiv verbaut, das aber nicht gewechselt werden kann.

Die meisten Modelle verfügen über einen internen Blitz.

Aufgrund der kompakten Baugröße ist meistens nur ein kleiner Sensor verbaut.

Anders bei diesem Modell. Die Sony RX100 II ist mit einem 1 Zoll Sensor ausgestattet und glänzt mit einer hervorragenden Bildqualität.

 

Action Cams

Action Cams sind klein, leicht und sehr robust. Sie sind wasserdicht oder stecken in einem wasserdichten Gehäuse und sind sogar zum Tauchen geeignet.

Der bekannteste Vertreter der Action Cams ist die GoPro.

Im Gegensatz zu den anderen Kameratypen ist die Action Cam eine Videokamera, die auch Fotos machen kann.

Es ist nur ein sehr kleiner Sensor verbaut und die Qualität der Fotos ist, wie ich finde, eher bescheiden.

Ein Nachteil ist der fehlende Sucher und Monitor, so dass ich nicht sehe, was die Kamera aufnimmt.

Action Cams machen sehr viel Spass, sind aber eher als Ergänzung zu einer vorhandenen Foto- oder Videoausrüstung zu sehen.

GoPro Lieferumfang
GoProBlackEdition3
GoProBlackEdition3

Die DSLR  (digital single-lens reflex)

Der kameratyp mit den meisten Einstellmöglichkeiten und einer riesigen Auswahl an Wechselobjektiven und Zubehör.

Durch den größeren Sensor beste Bildqualität.

Ein echter Sucher sorgt für ein helles Sucherbild und optimale Bildkontrolle. Mechanische Bedienelemente für die wichtigsten Kameraeinstellungen sind vorhanden, d.h. ich muß mich nicht durch endlose Menus bewegen, um zum Beispiel die Blende einzustellen.

Aufnahmen im RAW-Format sind möglich.

DSLR Kameras sind größer und schwerer, was aber nicht immer ein Nachteil ist, denn durch das höhere Gewicht lassen sie sich ruhiger halten und führen, und die Betätigung der Bedienelemente ist nicht so fummelig wie bei den kleinen Kompaktkameras.

Und DSLR Kameras haben bauartbedingt den besseren Autofokus. In einigen Situationen kann das laute Auslösegräusch, bedingt durch den klappenden Schwingspiegel, sich als störend erweisen.

CanonEOS5DMK2
CanonEOS7D
CanonEOS7D

Objektive und Zubehör für die DSLR

Für DSLR Kameras gibt es ein großes Angebot an Wechselobjektiven und Zubehör. Auch Fremdhersteller statten ihre Objektive mit entsprechenden Bajonetten aus, so dass man auch auf diese zurückgreifen kann.

Bei der Wahl der Objektive sollte man auf die Anfangsöffnung achten. Lichtstarke Objektive ermöglichen das Fotografieren unter schlechten Lichtverhältnissen, bessere Motivbeurteilung durch ein helleres Sucherbild und das Freistellen vom Hintergrund durch eine geringe Schärfentiefe, sind aber auch etwas teurer.

Ein Muss ist ein stabiles Stativ mit einer Schnellkupplung. Es ermöglicht nicht nur verwackelungsfreie Aufnahmen bei langer Verschlusszeit, sondern man kann bewusster den Bildauschnitt festlegen oder Serienaufnahmen machen.

Ein Aufsteckblitz sollte in keiner Fototasche fehlen, aber man sollte ihn dosiert und sparsam einsetzen, da er ein hartes gerichtetes Licht erzeugt, das für flache Bilder sorgt. Abhilfe schafft ein Bouncer oder indirektes Blitzen. Ich benutze den Blitz nur zum Aufhellen, oder wenn ich sonst ganz auf eine Aufnahme verzichten müsste.

CanonEF70-200
CanonEF24-105
Canon580EX2

Fazit

Tipp

Für diejenigen, die die Fotografie zu ihrem Hobby machen wollen, Freude an scharfen und knackigen Fotos haben oder RAW-Aufnahmen am Rechner entwickeln und nachbearbeiten wollen, ist die DSLR Ausrüstung die erste Wahl. Die Ausbaufähigkeit bietet die Möglichkeit sich auch noch nach dem Kauf auf einen bestimmten Bereich,  z.B. Makrofotografie, zu spezialisieren. Um das Potenzial und die Einstellmöglichkeiten einer Spiegelreflexkamera voll ausschöpfen zu können sollte man allerdings die fotografischen Grundlagen verstanden haben.

Geht es nur darum Fotos mit einem gewissen Erinnerungswert aus dem Urlaub oder vom letzten Ausflug mitzubringen, dann reicht eine Kompaktkamera völlig aus.

Ihr Hauptvorteil ist, dass man sie immer dabeihaben kann.

Einschalten, Auslösen-fertig.

 

Bestellen Sie nicht einfach eine Kamera im Internet, sondern gehen Sie in ein Fotofachgeschäft und nehmen Sie die Kamera in die Hand.

Prüfen Sie ob die Kamera sicher und fest in Ihrer Hand liegt, und ob Sie alle Schalter, Rädchen und Hebel gut bedienen können.

Wie geht es weiter?

In der nächsten Folge geht es um die richtige Belichtung, also das Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und Empfindlichkeit.